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Ein sehr langes Monatsengagement

Im Jahr 1995 erhielt der gebürtige Basler John Scott ein Monatsengagement in der Rio Bar in Schaffhausen. Daraus sind mittlerweile 24 Jahre geworden. Er hatte schon in den frühen 1990er-Jahren begonnen, als Alleinunterhalter zu arbeiten. Es war die Konsequenz aus einer Veränderung im Unterhaltungsgeschäft. Die Tanzlokale verdienten weniger Geld und immer mehr gaben ihr Geschäft auf. "Ich habe 1970 meine Karriere als Profimusiker in einem Sextett begonnen. Am Schluss spielten wir zu zweit", erzählt John Scott.

Eingestiegen war er damals bei einer Dancing Band, mit der er durch alle Lande tingelte. 1974 holte ihn der Basler Barry Window zurück an den Rhein. Die Band hiess Barry Window and the Movements und trat damals in den angesagtesten Klubs auf. Nach vier erfolgreichen Jahren war jedoch Schluss. 

Es folgte für John Scott eine Odyssee durch immer kleinere Formationen. "Ich musste mich entscheiden: Profi oder Rückkehr in einen bürgerlichen Beruf. Profi hiess, alleine weiterzumachen. Ich habe mich dafür entschieden", erinnert sich der Musiker heute. Erst versuchte er sich einige Jahre als Discjockey. Das Plattenauflegen war ihm bald zu öde, weshalb er in das Alleinunterhaltergeschäft einstieg, in dem er seit bald 30 Jahre überlebt.
Bestand hat er auch heute noch dank seiner Vielseitigkeit. John Scott kann man als Countrymusiker buchen, als Sänger und Entertainer oder mit seiner Band, den Allstars. In den nächsten Tagen tritt John Scott in der Region gleich zweimal auf: am 1.Juni im Rossberghof in Wilchingen und am 6.Juni im Güterhof in Schaffhausen.

Geschrieben von Wälz Studer Moderator memoryradio.de für die Zeitung Schaffhauser Bock 

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Für John Scott steht zweifelsfrei fest: "Ich werde Musik machen, bis ich von der Bühne falle". Noch ist es allerdings zu früh dafür, der Musiker aus Schaffhausen ist ja "erst" 78 Jahre alt - und jung geblieben; das merkt schnell, wer sich mit ihm unterhält. Also wird er als Einmann-Betrieb weiter Gitarre spielen und dazu singen, begleitet von der im Studio eingespielten Musik ab Tonband. John Scott spielt in Restaurants, an Geburtstagen und Jubiläen und in Alterszentren wie bei uns im Alterszentrum Am Bachgraben. Die Musiknachmittage in Allschwil sind eine Herzens  Angelegenheit für ihn: "Meine Mutter wohnte hier in einer Alterswohnung und ging oft ins Alterszentrum rüber".

Seit rund 15 Jahren spielt John Scott nun schon im AZB - meist deutsche Schlager, "der läuft immer gut". Zum Beispiel "Anita", der Song, mit dem der verstorbene Costa Cordalis seinen grössten Erfolg feierte. Oder "Fiesta Mexicana@, einst gesungen von Rex Gildo (ebenfalls selig). Das sind Lieder, bei denen sich die Bewohner an alte Zeiten erinnert fühlen und gerne mitsingen. Hin und wieder kann es aber auch ein englisch-sprachiges Lied sein, "Just a Gigolo" oder "See You Later, Alligator". "Können Sie den auch spielen?", fragte ihn eine ältere Dame. Kein Problem für John Scott, der sein Geld seit fünf Jahrzehnten als Profimusiker verdient.

Eigentlich heisst John Scott mit richtigem Namen Hans J. Wehrly. Er wuchs in Basel auf und hätte gerne Musik studiert. Doch seine Grosseltern, bei denen er mit seiner geschiedenen Mutter wohnte, waren bürgerlicher Herkunft und überhaupt nicht damit einverstanden. Wehrly fügte sich und machte eine Anlehre als Magaziner im Ersatzteillager der Auto AG. Er war ziemlich unglücklich dort. "Montags fehlte ich oft", erinnert er sich. Mit 20, als er volljährig war, verkündete er voller Stolz: "Ich kann jetzt machen, was ich will" - "Aber nicht in meinem Haus", erwiderte sein Grossvater. Doch Wehrly's Bestimmung war in der Musik, sein Weg musste ihn zwangsläufig dorthin führen. 1968 erlebte er sein erstes Highlight, als er mit seinen Kollegen als Vorband der deutschen Beat- und Rockband "Lords" auftreten durfte; diese ist genauso wie Wehrly  noch immer aktiv und zählt zu den langlebigsten Bands überhaupt.

​1970 wechselte er ins Profilager. Es folgten erlebnisreiche, zuweilen auch verrückte Jahre. Mit seiner Band, die zeitweise aus neun Musikern bestand, tourte er durch 14 Länder, er spielte viel in französischen Casinos. In Kairo trat die Band fünfeinhalb Monate lang im Nobelhotel "Mena House" auf, wo sich berühmte Politiker und Schauspieler die Klinke in die Hand gaben. Es war auch die Zeit der Groupies, "die Musiker konnten nach Belieben auswählen" sagt er freimütig.

​Ab den Achtziger Jahren änderte sich das Musikbusiness so allmählich, grosse Bands waren immer weniger gefragt. Irgendwann war er als Musiker ganz alleine unterwegs - nun als John Scott. Wegen seiner Körpergrösse von 1,90 Metern war er zuvor von einer Agentur "Long John"

genannt worden. "Irgendwann hatte ich von diesem Namen jedoch genug". Also nannte er sich fortan John Scott.

Heute lebt er in Schaffhausen, der Liebe wegen. Eine Zeitlang führte er eine Beiz und war dort vor allem für die Live-Musik verantwortlich. Danach war er als DJ unterwegs, bis es ihm wieder verleidete: "DJ's sind keine Musiker, sondern Plattenaufleger". John Scott wollte wieder als Gitarrist und Sänger die Herzen der Menschen erfreuen. 

"Man muss das tun, was man am besten kann".

Leuenhof 3 - 8231 Hemmental
Tel. +41(0)78 681 11 58 
Email johnscottent@gmail.com

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